Die Freundin tritt auf dem Spielplatz in eine Glasscherbe, die Oma fällt bei der Radtour vom Fahrrad oder die Mutter stürzt die Kellertreppe hinunter und bleibt bewegungslos liegen. Oft passieren Unfälle, ohne das helfende Erwachsende in greifbarer Nähe sind.

Aus diesem Grund übten die Vorschulkinder der Kita Maria Aparecida nun in einem Erste Hilfe Kurs von geschulten Ausbildern des ASB altersgemäß und spielerisch das richtige Verhalten in einem Notfall: Wie setze ich einen Notruf ab und welche Nummer wähle ich dafür überhaupt? Was ist alles in einem Verbandkasten und wofür werden diese Materialien benötigt? Sogar einen Druckverband bei stark blutenden Wunden konnten die Kinder schon nach kurzem Üben anlegen. Und am Ende des Kurses wartete die Königsdisziplin auf die Vorschulkinder: Was mache ich, wenn ich einen bewusstlosen Menschen vorfinde? Ein Kind spielt die bewusstlose Person. Die Handgriffe sind schnell verinnerlicht: Erst den hinteren Arm quer über die Brust legen, dann den Ellenbogen anwinkeln und die Hand zur Wange führen, nun das vordere Bein anwinkeln und aufstellen. Jetzt noch das Kind zur Seite kippen. Zu guter Letzt noch den Kopf ein wenig überstrecken und schon ist die stabile Seitenlage geschafft!

Und zum Abschluss durfte selbstverständlich die Besichtigung eines Krankenwagens nicht fehlen.

Mit diesem Kurs möchten wir erreichen, dass Helfen zur Selbstverständlichkeit wird. Die Kinder sollen von Anfang an lernen, dass Helfen zur Normalität gehört und es keinen Grund gibt Angst zu haben oder etwas falsch zu machen. Die Kinder werden so handlungsfähiger gemacht und das Thema Erste Hilfe wird positiv verankert. Je öfter Kinder damit konfrontiert werden und je geübter sie sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie auch als Erwachsene in einer Notsituation nicht weg schauen.

Erste Hilfe ist einfach kinderleicht!