Sehr geehrte Eltern und Erziehungsberechtigte des Kita Verbundes St. Liudger,

am 21.05. fand eine Informationsveranstaltung statt, auf der alle anwesenden Eltern darüber informiert wurden, dass die Kirchengemeinde St. Liudger die Trägerschaft für die Kindertageseinrichtung Maria Aparecida in Mecklenbeck zum 31. Juli 2027 aufgeben wird.

Die Entscheidung dazu ist uns nach sehr langen und emotionalen Beratungen im Kirchenvorstand alles andere als leichtgefallen. Entscheidend für die Aufgabe der Trägerschaft ist jedoch der hohe Sanierungsbedarf der Einrichtung, der für die Kirchengemeinde nicht finanzierbar ist. Das Gebäude gehört der Kirchengemeinde und befindet sich auf einem Erbpachtgrundstück der Stadt Münster, dessen Vertrag zum 31. Dezember 2027 ausläuft. Das Gebäude wird dann der Stadt Münster übergeben.

Zum 1. August 2025 sind überwiegend nur noch Geschwisterkinder oder Kinder aufgenommen worden, die bis 2027 eingeschult werden. Im kommenden Jahr werden keine weiteren Kinder mehr aufgenommen. Derzeit klärt die Stadt Münster die weiteren Schritte.

Für die 2027 noch rund 20 verbleibenden Kinder werden wir den Eltern ermöglichen, den Betreuungsvertrag in einer unserer anderen Kitas des Verbundes fortzuführen. Alle Mitarbeitenden der Kita sollen zudem nach Möglichkeit beim Träger weiterbeschäftigt werden.

Unser oberstes Ziel war und ist immer das Wohl der Kinder und das unserer beschäftigten Mitarbeitenden. Nachdem 2022 gleich mehrere große Sanierungsbedarfe in der Kita Maria Aparecida sichtbar wurden, hatte sich der Kirchenvorstand zunächst einstimmig dafür ausgesprochen, die Trägerschaft halten zu wollen. Eine beauftragte Architektin schätzte die Kosten für eine Gesamtsanierung auf 2,75 Millionen Euro. Weil Maßnahmen in dieser Höhe nicht finanzierbar sind, diskutierten Mitglieder unseres Kirchenvorstandes, des Bistums und der Stadt verschiedene Alternativen – leider ohne Erfolg. Aufgrund unserer Verantwortung gegenüber den Kindern, Eltern und Mitarbeitenden, mussten wir somit leider schweren Herzens die sehr emotionale Entscheidung der Aufgabe treffen.

Zudem haben die deutlich gestiegenen Zahlen der Kirchenaustritte in den vergangenen Jahren nicht nur zu einem Rückgang der Mitgliederzahlen geführt, sondern wirken sich auch spürbar auf die Kirchensteuer-Einnahmen aus. In der Folge können die Kirchen nicht mehr im gleichen Umfang wie früher zivilgesellschaftliche Aufgaben übernehmen. Wir erleben zunehmend, dass wir als Kirche zur Minderheit werden – das hat konkrete Konsequenzen. Leider auch für unsere Gemeinde vor Ort.

Wir sind uns als Kirchengemeinde den Herausforderungen der Situation bewusst. Wir wissen, wie belastend diese Veränderung für Kinder, Familien und Mitarbeitende ist. Umso wichtiger ist es uns, alle Beteiligten in diesem Prozess bestmöglich zu begleiten und gemeinsam nach guten Lösungen für die Zukunft zu suchen.

Abschließend möchte ich noch einmal eindringlich betonen, dass alle Mitarbeitenden in der Kita Maria Aparecida hervorragende Arbeit leisten, wir unglaublich stolz und dankbar dem gesamten Team gegenüber sind und wir NIEMANDEN -weder die Mitarbeitenden, noch die Familien-  alleine durch diese schwierige Zeit gehen lassen werden!

Mit freundlichen Grüßen

Pf. Timo Holtmann